Heute erhält jede fünfte Person in der Schweiz wegen Beitragslücken eine gekürzte AHV-Rente, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Anteil ist in den vergangenen Jahren gestiegen, und die Ursachen sind vielfältig: Studienzeiten, Teilzeitarbeit, längere Auslandaufenthalte, Krankheiten oder ein späterer Zuzug in die Schweiz können dazu führen, dass nicht während der gesamten Erwerbsdauer Beiträge einbezahlt werden. Auch fehlerhafte oder fehlende Einzahlungen durch Arbeitgeber kommen vor. Die finanziellen Folgen sind erheblich: Für jedes fehlende Beitragsjahr kürzt die AHV die Rente um 2,3 %, was bei der aktuellen Maximalrente von CHF 2’520 rund CHF 60 pro Monat pro fehlendem Beitragsjahr entspricht. Mehrere fehlende Jahre summieren sich entsprechend. Versicherte können jedoch Gegenmassnahmen ergreifen. Sie sollten ihren persönlichen AHV-Auszug prüfen, der online bestellt werden kann. Dieser zeigt sämtliche verbuchten Beiträge und sollte etwa alle fünf Jahre kontrolliert werden, da Nachzahlungen nur innerhalb dieser Frist möglich sind.
Unstimmigkeiten sollten umgehend der zuständigen Ausgleichskasse gemeldet und mit Belegen belegt werden. Nicht alle Beitragslücken lassen sich nachträglich schliessen: Zwar können in der Schweiz Versicherte innerhalb von fünf Jahren rückwirkend Beiträge leisten, ältere Lücken führen jedoch zu dauerhaften Rentenkürzungen.
Unter Umständen können Beiträge aus den Jugendjahren (18–20) zur Schliessung solcher Lücken angerechnet werden. Wichtig ist zudem, jährlich mindestens den Mindestbeitrag zu zahlen, der 2025 bei CHF 530 liegt. Seit der letzten AHV-Revision können bei Weiterarbeit nach dem Referenzalter die geleisteten Beiträge rentenbildend sein. Personen, die nach Erreichen des Referenzalters ein Erwerbseinkommen erzielen, auf welches AHV-Beiträge erhoben werden, können einmal eine Neuberechnung der Altersrente beantragen.
Freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse können Lücken in der zweiten Säule schliessen, während in der dritten Säule (Säule 3a) zusätzlich privat vorgesorgt werden kann. Investitionen in Immobilien, Wertpapiere oder gezieltes Sparen helfen ebenfalls, Versorgungslücken im Alter zu vermeiden. Eine frühzeitige Vorsorge stärkt langfristig die finanzielle Stabilität im Ruhestand.