3 Säulen Prinzip Schweiz
Alles über das Vorsorgesystem in der Schweiz
Hier erfahren Sie alles zur Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenvorsorge in der Schweiz.
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Warum wurde das 3 Säulen Prinzip 1972 in der Bundesverfassung verankert?
Das Hauptziel bei richtiger Kombination der drei Säulen ist:
Wohlstand und Lebensqualität für alle Bürger in allen Lebensphasen und Absicherung bei Schicksalsschlägen wie Unfall, Krankheit oder Todesfall.
Finanzierung 1. Säule AHV:
Finanziert wird die 1. Säule hauptsächlich je zur Hälfte durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dazu kommt ein Teil der MwSt-Einnahmen, Tabak- Alkohol- und Spielcasinoabgaben.
Die AHV wird im Umlageverfahren finanziert. Das bedeutet, es werden minimale Reserven geschaffen und die Beiträge der aktiven Bevölkerung werden jährlich grösstenteils an die Leistungsbezüger ausbezahlt.
Ziele 1. Säule AHV (Staatliche Vorsorge)
Das Ziel ist die Deckung des Existenzminimums. Wenn dies nicht mit der AHV erreicht wird, kommen Ergänzungsleistungen (EL) zum Zuge.
AHV Alters- und Hinterlassenenvorsorge
Die AHV leistet Alters- und Hinterbliebenenleistungen (Witwen, Witwer und Waisenrenten) aus.
Bei voller Beitragsdauer ohne Lücken betragen die Leistungen im Alter zwischen CHF 1’225.- und CHF 2’450.- monatlich.
Diese sollen mit der zweiten und dritten Säule ergänzt werden.
IV Invalidenvorsorge
Bei Invalidität aufgrund Krankheit oder Unfall werden bei voller Beitragsdauer zwischen CHF 1’225.- und CHF 2’450.- monatlich ausbezahlt.
Diese sollen mit der zweiten und dritten Säule ergänzt werden.
EL Ergänzungsleistungen
Werden nur dann ausbezahlt, wenn sich die Gesamtleistungen aller Säulen unter dem Existenzminimum befinden und keine grösseren Vermögenswerte vorhanden sind.
Erste Säule AHV soll die Existenz der Bürger sichern
AHV und BVG sind obligatorisch…
Jeder der in der Schweiz wohnt oder arbeitet ist AHV versichert.
Beitragspflicht AHV:
Erwerbstätige sind beitragspflichtig ab dem 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres. Nichterwerbstätige spätestens ab dem 1. Januar nach Vollendung des 20. Altersjahres.
Die Beiträge können im IK Auszug der Ausgleichskassen eingesehen werden
Beitragspflicht BVG:
Ab einem Jahreseinkommen als Arbeitnehmer von CHF 22’050.- ist man obligatorisch im BVG versichert.
Selbständige können sich freiwillig versichern lassen.
Finanzierung 2. Säule BVG:
Finanziert wird die 2. Säule je zur Hälfte durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Die berufliche Vorsorge wird mit dem Kapitaldeckungsverfahren finanziert. Das bedeutet, jeder spart für sich selbst in seine Pensionskasse.
Ziele 2. Säule BVG (Berufliche Vorsorge)
Das Ziel der Pensionskasse ist zusammen mit der AHV die Deckung von ca. 60% des vorherigen Erwerbseinkommens.
Probleme in der 2. Säule:
Die lange Tiefzinsphase in der wir uns noch immer befinden, sorgt für deutlich geringere Ablaufvermögen bei Pensionierung.
Die längere Lebenserwartung und Negativzinsen lassen zudem die Umwandlungssätze stark sinken. Das bedeutet, pro Vermögenseinheit sind kleinere Renten zu erwarten.
BVG Berufliches Vorsorgegesetz
Das BVG bezahlt Alters-, Hinterbliebenen- und Invalidenleistungen aus.
Auf dem Pensionskassenblatt (BVG-Ausweis) sind die Leistungen ersichtlich.
(siehe auch unten: Vorsorgelücke berechnen)
Pensionskasse Überobligatorium:
Arbeitgeber können freiwillig höhere Leistungen als im BVG vorgesehen versichern.
Zudem sind unter Umständen für Versicherte Pensionskassen Einkäufe möglich, welche die Altersleistungen verbessern können.
Ziel BVG:
Das Ziel ist es, zusammen mit der ersten Säule 60% des bisherigen Einkommens zu erreichen.
(siehe unten: Vorsorgelücke berechnen)
Erhöht die Leistungen im Alter und/ oder bei Invalidität oder Tod.
Ergänzungen in der 2. Säule und vor allem die 3. Säule wird von jedem selbst finanziert.
Ziele 3. Säule (Private Vorsorge)
Das Ziel ist die individuelle Ergänzung nach eigenem Wunsch. Meistens wird hier die Erhöhung auf 80-90% des vorherigen Lohnes angestrebt.
Der Staat fördert die 3. Säule mit beträchtlichen Steuervorteilen.
Probleme 3. Säule:
Die Anzahl an Anbietern ist sehr gross. Banken und Versicherungen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Eine sorgfältige Evaluation muss gemacht werden. Unabhängige Fachpersonen sind in der Regel notwendig, um eine gute Lösung zu finden. (siehe auch unten: Vergleiche 3. Säule)
Säule 3a (gebundene Vorsorge):
Interessante Steuervorteile, jedoch ist das Kapital gebunden und nur für Zwecke wie Vorsorge, Wohneigentum, Selbständigkeit verfügbar.
Meist ist eine Kombination von Bank und Versicherung vorteilhaft.
Maximaler Beitrag für Angestellte mit Pensionskasse: CHF 7’056.-
(Siehe auch unten: Vergleiche 3. Säule)
Säule 3b (freie Vorsorge):
Ergänzend zur Säule 3a kann in der 3b zusätzlich gespart oder abgesichert werden. Steuervorteile sind unter gewissen Umständen und in gewissen Kantonen möglich (Siehe unten: Vergleiche 3. Säule)
Die 3. Säule ist freiwillig. Berechnen Sie Ihre Vorsorgelücke und vergleichen Sie, welche 3. Säule zu Ihrer Situation am besten passt.
Siehe unten: Vergleiche 3. Säule
Die 3. Säule und Teile der Pensionskasse sind freiwillig und als Ergänzung zur obligatorischen Vorsorge von jedem selbst zu finanzieren.
(Siehe auch unten: Vorsorgelücke berechnen)
Wichtigste Punkte Vorsorgesystem Schweiz
Das 3 Säulen System ist seit 1972 in der Bundesverfassung verankert. Es besteht aus staatlicher, beruflicher und privater Vorsorge. Alle drei Säulen richtig miteinander kombiniert sollen dafür sorgen, dass in folgenden Fällen die Lebensqualität der Bürger gewährleistet bleibt:
- Im Alter nach der Pensionierung mit 65/ 64 Jahren
- Im Falle einer Invalidität durch Unfall oder Krankheit
- Bei Todesfall für die Hinterbliebenen (Kinder und Ehegatte/ Lebenspartner)
Vorsorgelücke je nach Jahreslohn
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Ihre nächsten Schritte:
Jede Situation ist individuell. Berechnen Sie deshalb hier Ihre persönliche Vorsorgelücke mit nur 5 Klicks:
Meine Vorsorgelücke berechnenOder vergleichen Sie hier direkt, welche Art 3. Säule am besten zu Ihrer Situation passen würde.
Unser Algorithmus erstellt Ihnen in wenigen Sekunden eine persönliche Auswertung: Passt besser 3a oder 3b Säule? Bank oder Versicherung? Wertschriften oder Festverzinst?
AHV 1. Säule
In der Grafik ist sofort ersichtlich, dass die 1. Säule vor allem die tiefen Löhne (Existenzminimum) abdeckt.
Achtung: Die Zahlen wiederspiegeln LÜCKENLOSE BEITRÄGE IN DIE AHV.
Je höher der Jahreslohn ist, desto wichtiger werden 2. und 3. Säule.
BVG 2. Säule
Der obligatorische Teil im BVG hat zum Ziel, ca. 60% des Jahreslohnes abzudecken.
Je höher der Lohn, desto wichtiger wird die 3. Säule und überobligatorische Leitungen in der 2. Säule.
PRIVATE VORSORGE 3. Säule
Die Vorsorgelücke kann steuerbegünstigt mit der Säule 3a oder 3b abgedeckt werden.
Wir empfehlen:
- Berechnen Sie unten Ihre persönliche Vorsorgelücke und
- Vergleichen Sie, welche 3. Säule am besten zu Ihnen passt
Warum wird die private Vorsorge – 3. Säule – immer wichtiger?
Wer sich nur auf die ersten beiden Säulen verlässt, hat in der Regel folgende Versorgungslücken:
- Im Alter ab 64 resp. 65 Jahren: AHV und Pensionskasse zusammen bezahlen nur ungefähr 40-70% Ihres letzten Lohnes.
- Bei Invalidität: In der Regel bezahlen die obligatorischen Säulen bei Krankheit langfristig ca. 60% des letzten Lohnes.
- Im Todesfall: Sofern Sie Kinder, Lebenspartner, eine Hypothek oder ein Unternehmen haben sollte auch die Hinterlassenenvorsorge überprüft werden. Denn auch da decken die ersten zwei Säulen meist nicht genügend ab.
Im 3 Säulen Prinzip sind die ersten zwei Säulen obligatorisch. Die 3. Säule ist freiwillig, wird aber vom Staat durch Steuervorteile gefördert.
Weshalb wird oft die falsche 3. Säule abgeschlossen?
Allzu oft wird eine 3. Säule abgeschlossen, ohne sich allzu viele Gedanken zu machen. Meist durch Werbung bei der Hausbank, oder auf Empfehlung des Versicherungsvertreters. Fast immer ist durch dieses Vorgehen entweder der Betrag, die Art der Vorsorge oder das Produkt das Falsche.
Bedenken Sie auch, dass über eine lange Spardauer der Zinseszins Effekt gewaltig ausfällt. 1% mehr Zins macht langfristig CHF 100’000.- beim Ablauf aus!
Diese 3 Schritte helfen Ihnen, die richtige Vorsorge zu finden
Sie können einen guten unabhängigen Finanzplaner engagieren, oder hier selbst mit unseren Algorithmen und Rechnern Ihre geeignete 3. Säule finden.
1. Besteht überhaupt eine Vorsorgelücke?
Als erstes sollten Sie wissen, ob überhaupt Vorsorgelücken bestehen. Und zwar im Alter, bei Invalidität und falls Sie für jemanden finanziell verantwortlich sind auch für den Todesfall.
Eine gute Schätzung Ihrer Rentenlücke im Alter können Sie hier sofort selbst rechnen.
Vorsorgelücke mit 5 Klicks selbst berechnen
2. Welche 3. Säule passt am besten?
Danach sollte geklärt werden, welche 3. Säule am besten zu Ihrer Situation passt.
– 3a oder 3b Säule?
– Bank oder Versicherung?
– Festverzinst oder mit Wertschriften?
Meist ist es die optimale Mischung, die eine Vorsorge perfekt macht. Hier können Sie diese selbst herausfinden:
Welche 3. Säule passt zu mir?
3. Konkretes Vorsorge-Produkt auswählen?
Als letztes sollte das richtige Produkt ausgewählt werden. Vergleichen Sie unbedingt mehrere Gesellschaften und überprüfen Sie auch Details wie:
Flexibilität, Kosten, durchschnittliche Rendite und Sicherheiten.
Leider gibt es momentan noch keinen einzigen verlässlichen Produktevergleich im Internet. Die verschiedenen Tarife sind zu unterschiedlich und zu komplex. Zudem gibt es Gesellschaften, die mit speziellen Internettarifen die Vergleichsrechner ausmanövrieren können.
Hier empfehlen wir Ihnen, nachdem Sie nun wissen was Sie genau benötigen, selbst mehrere Vorsorge-Produkte anzuschauen und danach zu entscheiden. Wenn Sie möchten, beraten wir Sie gerne unabhängig, erstellen mehrere geeignete Offerten und erörtern diese mit Ihnen. Die ersten 90 Minuten Beratung sind kostenlos.
Vorsorgeberatung bei FINA - Kosten und Nutzen
Probleme in der Altersvorsorge Schweiz
Trotz im internationalen Vergleich vorteilhaftem 3 Säulen System gibt es auch in der Schweiz die bekannten Probleme mit der Altersvorsorge. In den letzten 20 Jahren wurden die Leistungen der ersten zwei Säulen bereits deutlich reduziert.
- Höhere Lebenserwartung: Durch die massive Steigerung der durchschnittlichen Lebenserwartung müssen Vorsorgewerke deutlich länger Renten auszahlen. Dies setzt vor allem 1. und 2. Säule massiv unter Druck
- Negativzinsen: Der Zinseszins sorgt bei hohen Zinsen für gute Ablaufleistungen bei Pensionierung. Bis 2002 belief sich der Mindestzinssatz in der 2. Säule auf 4%. In den letzten Jahren wurden um die 1% Zins realistisch.
- Geburtenrückgang: Weniger Geburten heisst weniger Beitragszahler kommen auf mehr Rentner.
Aufgrund dieser Entwicklung ist zu erwarten, dass sich die Leistungen aus AHV und Pensionskasse weiter reduzieren werden. Umso wichtiger ist die Eigenverantwortung, sprich für sich selbst Kapital anzusparen in einer dritten Säule.
Häufige Fragen zum 3 Säulen System Schweiz
Eine andere Frage stellen Mo bis Fr 10-18 Uhr antworten wir in der Regel sofort.
3 Säulen System einfach erklärt
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