Zum Autor Dr. Stefan Tremel
Dr. Stefan Tremel war 14 Jahre bei MLP tätig und gibt heute sein Wissen als Ärzteberater und Finanzplanungsexperte auf Honorarbasis in seiner Kanzlei für Vermögensmanagement in Freiburg in Breisgau weiter. Beschriebe man eine Oper, so wäre „Libretto“ (Büchlein) der passende Ausdruck für das zugrundeliegende Textbuch. Tremmel hat sozusagen die Essenz der Geldanlage in knappster Form aufgelegt und möchte damit den Privatanleger vom Ballast unnötiger Investment-Tipps befreien.
Buchkritik und Zusammenfassung
Werbeversprechen und Realität stimmen oft nicht überein – das sei so bei Produkten der Ernährungs- wie auch der Finanzindustrie. Dazu zählt er ein paar Fakten auf: Die langfristige Rendite von Rohstoffen liegt nahezu bei Null; spekulative Finanzprodukte wie Zertifikate sind als Instrument zur strategischen Geldanlage ungeeignet; Fonds-Ratings und -Rankings böten keinen Mehrwert – mangels fehlender Prognosefähigkeit und weil oft der Vergleichsindex falsch gewählt würde, so der Autor. Betrachtet man die Kosten, so seien bei Indexfonds und ETF’s Einsparungen von 1-3% pro Jahr (!) möglich – den grössten Renditeabschlag fügen sich die Anleger aber selber zu: Verhaltensanomalien wie kognitive Verzerrungen, Heimatmarkt-neigung, Markettiming etc. – Er wiederholt die wissenschaftliche Erkenntnis, dass aktive Investmentmanager, die technische Analyse und Fundamentalanalyse betreiben, keinen nachhaltigen Mehrwert generieren können.
Neuste Masche
Die „neueste Masche“, die er seit ein paar Jahren beobachtet, ist die Praxis der Finanzindustrie, passive Produkte mit spannenden Stories zu verknüpfen, um damit wieder aktiv zu handeln. Nach Tremel ist bei Banken/Versicherungen/FDL eine unabhängige Beratung per se unmöglich, da das Produktespektrum in der Regel stark limitiert und die „Hausmeinung“ vorgegeben sei. Ansatzweise wird das heute zwar schon aufgeweicht – aber meist nur dahingehend, als man zeigt, wie vorteilhaft die eigenen Produkte im Vergleich zu denjenigen der Konkurrenz seien. Für Tremel kommt daher nur eine prognosenfreie, evidenzbasierte und passive Anlagestrategie in Frage. Damit bietet er dem geneigten Leser und willigen Anleger zwar viel Basiswissen – aber die Antwort auf die Frage, in welcher Form ein Berater fair entschädigt wird, lässt er aussen vor. Sinnvoller Anleger-Ratgeber für alle – Wissen kompakt und verständlich auf 100 Seiten.
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